Spanien Ebro "Es geht nicht immer so weiter" 2003

Spanien, Ebro, April 2003

Gensingen - „Poppen ohne Ende„! Poppen, Poppen, Poppen ist erlaubt, ...“! Neues Jahr, neues Glück dachten Kevin, Willi und ich, als wir Anfang April 2003 wieder eine Welstour an den Ebro antraten. 

„Dieses Jahr Toppen wir das Ergebnis von 2002, die 2 Metergrenze ist jetzt schon sicher und so weiter und so weiter“ waren die Sprüche von Gensingen bis hin nach Spanien.

Aber es kam alles anders. Dort angekommen wurde uns von Achim, dem Besitzer der Angelpension mitgeteilt, dass es sehr schlecht beißen würde. Die Waller hätten schon das „Poppen“ begonnen, da die Wassertemperatur schon Anfang April um die 20°C betrug. 

Auch Angelkollegen, welche die Heimreise antraten, hatten ebenfalls wenig Glück. Die Outdoorkollegen, welche 14 Tage rund um die Uhr draußen waren, konnten eine signifikante Aussage bzgl. des schlechten Beißverhaltens geben.

Mit drastisch eingeschränkten Erwartungen ging es dann zum Köderfischangeln, was sich ebenfalls als schwierig erwies. Die Karpfen hatten ebenfalls schon das Laichgeschäft begonnen und konnten mit den herkömmlichen Angeltechniken sehr schlecht befischt werden. 

Aber Kevin hatte den Dreh raus. Mit Kescher bewaffnet zog er durch die Flachwasserzonen und kescherte eine Stückzahl an laichenden Karpfen, welche uns eine komplette Bojenbestückung erlaubte.

Das Boot und die Ruten wurden fertig gemacht und los ging es. Wir hatten die ersten Tage keinen Kontakt, außer mit einem 80 cm Welschen, der sich an einem Karpfen vergriff.

 

Wir wechselten die Plätze von Tag zu Tag, aber nichts tat sich. Auch beim Klopfen wurden wir, wie erwartet, mit einer Nullrunde gesegnet.

Achim empfahl uns einmal den Flussbereich des Ebros zu testen, da dort die Wassertemperatur noch etwas niedriger war als im unteren Bereich. Im Fluss mussten wir uns zuerst einmal einen Platz suchen, da wir diesen Gewässerbereich noch nicht kannten.

 

Dabei hatten wir die Gelegenheit einmal bis zum oberen Wehr des Ebros zu fahren. Bis dort hin  offenbarte uns eine wunderschöne Flusslandschaft. Bambusstreifen säumten auf dem Weg dort hin die Uferböschungen und das eine oder andere Loch konnte ausgemacht werden. Der Fluss schlängelte sich hin und her.

 

Auch Inseln mussten umschifft werden – einfach super! Das Flussbett wechselte permanent sein Profil, wodurch wir auch das eine oder andere Mal beinahe mit dem Motor aufgesetzt wären.

Nach ein paar Stunden Ebrokenntnis fanden wir auch einen Platz der viel versprechend aussah. Sofort wurde mit dem Echolot die markanten Punkte wie Scharkanten oder ein extreme Vertiefung mit Bojen versehen – die Karpfen wurden ebenfalls im Spurttempo an den Bojen fixiert. Dann war ausgiebiges Sonnenbaden angesagt.

 


Nach ein paar Stunden war auch der erste Wels an der Rute. Es war kein großer - aber ein Wels. Zwischen 1,5 und 1,6 m war er und konnte nach kurzem Drill und Erinnerungsfoto wieder entlassen werden. Kevin fing kurz bevor wir die Bootsfahrt zur Pension antraten ebenfalls noch einen Wels in der gleichen Größenordnung wie der vorherige.

 

Jetzt waren unsere Nerven etwas beruhigt und den nächsten Angeltagen stand nichts mehr im Wege.

Die darauf folgenden Tage waren wirklich brutal. Hitze, kaum gesunde und lebendige Köderfische und das schlechte Beißverhalten trieben die Moral in den Keller. Wir gaben uns das zirka noch eine Woche und dann gingen wir mit Willi zum Zanderangeln, was sich als die intelligentere Variante erwies. Weiteres bzgl. Zanderangeln finden sie in der Rubrik Raubfisch.

Fazit:

Trotz des schlechten Beißverhaltens der Waller hat der Ebro durch seine Angelei auf Zander immer noch ein Ass im Ärmel.

 

Natürlich wollten wir mehr als 7 Waller fangen, aber man muss den Tatsachen ins Auge sehen und auch flexibel sein können! Ohne das schlechte Beißverhalten wären wir nie im oberen Teil des Ebroflusses gewesen und hätten auch die fantastischen Eindrücke nicht erhaschen können.

 

Gruß Frank